Kunden haben kaum noch einen Durchblick, bei all den Begriffen rund um DSL. Schließlich gibt es nicht nur DSL, sondern auch ADSL, VDSL und SDSL. Was ist der Unterschied zwischen den einzelnen DSL Begriffen und wie funktioniert es überhaupt?
Wie funktioniert DSL?
DSL bedeutet „Digital Subscriber Line“ und heißt zu Deutsch „Digitale Teilnehmerleitung.“ Das Internet kommt direkt über Ihren Telefonanschluss in die Wohnung. Die Übertragung findet über kupferne Doppeladern statt, die aus zwei Drähten bestehen. Früher waren diese nur für die Sprachübermittelung da, doch später wurde durch eine Frequenzänderung die Internetübertragung ermöglicht. Dank der höheren Frequenzbereiche können heute Übertragungen von bis zu 25 Mbit/s mit DSL erreicht werden. Bei VDSL sind sogar 50 Mbit/s möglich. Da es immer wieder Störungen bei Kabelsträngen gibt, fällt die Geschwindigkeit in der Praxis meist geringer aus. Die Modems verbinden die Vermittlungsstelle direkt mit dem Kunden und wenn dritte Geräte hinzu kommen, werden sogenannte Router benötigt, die die Daten auf die richtige „Route“ bringen.
Diese DSL Arten gibt es:
HDSL
Eine der ersten Technologien war HDSL und bedeutet so viel wie Teilnehmerleitung mit hoher Datenübertragung, es war nur ein Download möglich, kein Upload. Diese Art wurde nur für den Datendienst hergestellt, eine Sprachübertragung war hier nicht vorgesehen.
SDSL
Später kam SDSL, eine Weiterentwicklung von HDSL. Up- und Downloads waren bei SDSL gleich schnell möglich, wobei fast nur Geschäftskunden von dieser Art profitierten.
G-SHDSL
Später kam G.SHDSL auf den Markt, was wiederum für „Global Standard for Single-Pair-Highspeed DSL“ steht. Dabei handelt es sich um Weiterverkehrsnetze, die einen großen geografischen Bereich mit einschließen. Höhere Reichweiten zwischen Vermittlungsstelle und Endnutzer sind möglich.
ADSL
Diese Verbindungsart ist eher bekannt, weil sie die ersten Flatrate Angebote einläuteten. Es steht für „Asysmmetric Digital Subscriber Line“ und heißt auf Deutsch Asymmetrischer Digitlar Teilnehmeranschluss. Die Download und Upload Geschwindigkeiten sind bei dieser DSL Art unterschiedlich hoch. Das heutige DSL ist eigentlich eine ADSL Verbindung, nur dass das A im Laufe der Zeit wegfiel.
ADSL2
ADSL zwei ist bloß eine Erweiterung, die bestimmten Störungen beim Surfen entgegenwirkt und den Energieverbrauch vermindert.
ADSL2+
Diese Version gleicht Störungen nochmals um ein Vielfaches aus und ermöglicht höhere Geschwindigkeiten.
VDSL
VDSL heißt ausgeschrieben und zu Deutsch „sehr schneller Teilnehmeranschluss“. Es handelt sich um die neueste DSL Art, die immer mehr ausgebaut wird und an Beliebtheit annimmt. Hierfür werden keine Kupferkabeln, sondern Glasfaserkabeln verwendet, die Übertragungsraten von über 200 Mbit/s ermöglichen. Da die letzte Meile vom Verteilerkasten zum Kunden immer noch mit Kupferkabeln verbunden ist, kommt es leider zu Geschwindigkeitseinschränkungen. Es ist wichtig, dass die Leitung nahe beim Kundenanschluss endet, um rasches Internet zu garantieren.
DSL Light
An jenen Orten wo es kein richtiges DSL gibt, weil es einfach zu langsam ist, haben Kunden die Möglichkeit, ein DSL Light einzurichten. Hier werden Geschwindigkeiten von höchsten 384 kbit/s erreicht. Zwar surfen Kunden langsamer, aber Sie erhalten dennoch eine günstige Flatrate und sind von der Außenwelt nicht ausgeschlossen. Leider gibt es auch bei DSL Light keine Garantie der Netzabdeckung, weil es einfach Regionen gibt, wo es überhaupt keine Leitungen gibt. Das soll sich zwar in Zukunft ändern, aber einsame Bauernhöfe, wo Kilometerweit keine Nachbarn wohnen zahlen sich nicht aus. Schließlich ist es auch ein wirtschaftlicher Aspekt für die Provider, wenn Sie Leitungen ins Nichts verlegen. Mobiles Internet oder per Funkt bieten hier schon gute Alternativen.
Diese DSL Anbieter gibt es in Deutschland
Wer die Wahl hat, hat die Qual, in Deutschland gibt es mittlerweile viele Anbieter, die Sie sich in aller Ruhe ansehen sollten. Vergleichen lohnt sich durchaus. Vodafone, O2, Deutsche Telekom und 1&1 gehörten zu den größten Providern mit den attraktivsten Tarifen. Die Ausbaurate liegt bei etwa 98% in ganz Deutschland und außerdem gibt es viele Doppel-Flat Tarife und bereits Highspeed Internet von bis zu 50 Mbit/s. Auch kleinere DSL Anbieter werden immer beliebter, sind aber eher regional verfügbar. Zum Beispiel Tele2, M-net und Versatel.
Allgemeine Verfügbarkeit von DSL in Deutschland
Mittlerweile werden fast nur noch Glasfaserkabel in Deutschland verlegt, weil dadurch Highspeed Internet möglich ist. Beide Arten von DSL und VDSL sind jedoch nicht überall erhältlich, weil es einige Regionen gibt, wo es sich wirtschaftlich nicht auszahlt oder weil der Ausbau dort noch nicht weiter fortgeschritten ist. Schließlich kosten Leitungen viel Geld und wenn an bestimmten Orten nur zwei Personen leben, zahlt sich das nicht wirklich aus. Das sollte man auch bedenken, wenn man sich aufs Land niederlässt und keine Nachbarschaft wünscht. Ebenso gibt es Verteilerkästen die weit von den Kunden entfernt sind, hier bringt DSL auch nicht viel, weil es einfach zu langsam wäre. Die einzige Alternative in dem Fall wäre DSL Light. Ob und wo DSL Verfügbar ist, können Sie über verschiede Verfügbarkeitschecks ausprobieren. Das sollten Sie im Vorfeld unbedingt tun und wenn Sie sich unsicher sind, lassen Sie sich vom Provider bestätigen, dass es an Ihren Ort Internet gibt, sonst sitzen Sie auf einen Vertrag, den Sie nicht verwenden können.
Fazit: Ob ADSL, VDSL- oder DSL, auf jeden Fall surfen Sie mit DSL schnell durchs Web und erhalten bei den meisten Providern eine Flatrate, die sich wahrhaftig auszahlt. Vergleichen Sie die Angebote und achten Sie darauf, dass es wirklich in der Region funktioniert.
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