Kleines ABC der Internet Geschwindigkeiten
„Surfen Sie mit 50 Mbit/s durchs World Wide Web“ – in der Werbung klingen solche Aussagen verlockend, nur kaum einer weiß, was wirklich dahinter steckt, weil Vergleiche meist nicht angeführt werden. Besser wäre es wohl, wenn die Anbieter Slogans entwickeln die in etwa so klingen „Downloaden Sie einen HD Film in 10 Minuten“. Der komplizierte Fachjargon hat natürlich seine Gründe, je verwirrter so manche Kunden sind, desto weniger wissen diese, was Sie eigentlich kaufen. Und den Anbietern geht es nur darum, dass Sie viele Verträge abschließen und der Konkurrenz ein Schnäppchen schlagen.
Bits und Bytes beißen nicht, sie sind aber wichtig
Die Abkürzungen welche oft bei den Tarifen dabei stehen, sorgen oftmals für Verwirrungen wie auch Verwechslungen. 16.000 kBit/s sind genauso viel wie 16 Mbit/s. Das erste klingt im ersten Moment besser, weil es mehr ist, aber es ist gleich viel wert. Problematisch wird es erst dann, wenn zum Beispiel zwei Tarife angeführt sind, einer mit 13.000 kBit/s und einmal mit 16 Mbit/s. Der Kunde könnte glauben, dass der erste Tarif schneller ist als der zweite. Dabei wurde er nur anders bezeichnet und hier fangen die Probleme im Tarifdschungel an. Ein Byte besteht aus insgesamt acht Bit und das k welches davor steht, heißt, „tausend“. kBit/s bedeutet im Endeffekt tausend Bit pro Sekunde. Statt dem kBit/s gibt es Anbieter die ein M statt einem k schreiben. In dem Fall heißt es Mbit/s. Statt 16.000 müssen beim M nur noch 16 Mbit/s angegeben werden, weil beim M die tausend schon drinnen steckt.
Upload – und Download Geschwindigkeit kurz erklärt
Diese beiden Begriffe merken Sie sich einfach, in dem Sie es sich bildlich verstellen. Download bedeutet „Herunterladen“, Sie holen sich etwas aus dem Internet herunter und beim Upload „Raufladen“ laden Sie etwas in das Internet hinauf. Wenn Sie sich E-Mail angucken, auf Webseiten surfen, Videos schauen und Musik hören, findet immer ein Download statt. Auch dann, wenn Sie nicht direkt einen Download Link betätigen, weil die Daten praktisch immer in den Browser geholt werden und somit verbrauchen Sie Datenvolumen. Laden Sie Bilder hoch, zum Beispiel auf Facebook oder direkt auf einen Server findet ein Upload statt, dieser dauert meistens länger als der Download, weil Upload Geschwindigkeiten langsamer sind. Je nachdem welchen Tarif Sie haben, gibt es unterschiedliche Bandbreiten auf diesem Gebiet, je höher die Bandbreite, desto schneller findet der Down- bzw. Upload statt. Auch das Datenvolumen kommt hier ins Spiel, wenn Sie einen 1 GB Tarif haben und zwei Filme zu je 500 MB herunterladen, ist Ihr Volumen aufgebraucht und das Internet wahrscheinlich gesperrt. Oder der Anbieter drosselt die Verbindung, in dem Sie nur noch langsam vorwärts kommen.
Das große Chaos bei der Maximalgeschwindigkeit
Gibt der Betreiber an, dass Ihr Tarif eine Maximalgeschwindigkeit von etwa 16 Mbit/s erreicht, bedeutet das nur, dass dies das höchste der Gefühle ist. Er kann, muss diesen aber nicht erreichen und manchmal surfen Sie auch nur mit 10 Mbit/s. Bei WLAN beispielsweise ist es so, wenn mehrere auf einmal an einem Hot Spot eingewählt sind, wird die Geschwindigkeit automatisch langsamer. Außerdem gilt, je weiter das Kabel vom Kabelverteiler weg ist, desto schlechter ist im Endeffekt Ihre Verbindung, das sind alles Faktoren, die Sie beachten sollten. Falls Sie im Moment weniger als 10 Mbit/s zur Verfügung haben, sollten Sie mit Ihren DSL Anbieter sprechen, ob er die Geschwindigkeit nicht erhöhen kann, weil diese mittlerweile unter dem Standard ist. Mit dem VDSL Anschluss, über Glasfaser können Sie sogar schon bis zu 50 Mbit/s erreichen. Da es dieses noch nicht in allen Regionen gibt, ist es keine gute Alternative, aber schon bald wird sich auch das ändern. Mit der FTTH Technologie sollen in Zukunft sogar 200 Mbit/s pro Sekunde möglich sein und in ein paar Jahren werden uns 10 Mbit/s wie langsame Schnecken vorkommen. Die schnellste möglich ist im Moment über Kabel möglich, mit Telecolumbus beispielsweise sind bis zu 128 Mbit/s möglich, schneller geht’s ja kaum noch. Da es auch darauf ankommt, wie stabil die Kabelleitungen sind, erreichen die meisten Kunden zwischen 30 und 60 Mbit/s, jedoch immer noch viel höher als DLS oder andere Alternativen.
Fazit: Informieren Sie sich vorab gut, über die Begriffe und falls Sie diese immer noch nicht verstehen, lassen Sie sich diese vom Fachmann so erklären, dass Sie wissen was gemeint ist. Dann erhalten Sie in der Regel auch das Produkt, das zu Ihnen passt.